Sonntagfrüh gestartet, mittags in Lamerdingen getroffen, alle Spenden umgeladen in Birgits Transporter (aus meinem PKW und aus Juttas Garage) und so gegen 14 Uhr weitergefahren. Nach einigen Staus bis zum Chiemsee hatten wir anschließend freie Fahrt und sind so gegen 23.20 bei Zdenka eingetroffen. Wir konnten im 1. Stock ihres Hauses schlafen.
Am nächsten Morgen sind wir dann mit Zdenka zum Asyl gefahren und haben erstmal den Transporter ausgeräumt. Christian – der Sozialstunden im Asyl leistet – hat tatkräftig geholfen und alle Futterspenden mit der Schubkarre zum Futtercontainer gebracht und alle Anderen haben den Kleinkram sortiert. Welpenfutter in den oberen Container usw. Teamwork……sehr effektiv.
Dann hat uns Zdenka das Asyl gezeigt. Natürlich war ein ohrenbetäubender Lärm als wir an den Zwingerreihen vorbeigingen. Wir waren ja Fremde. Alles in allem haben wir uns das Asyl wesentlich schlimmer vorgestellt. Unter diesen Voraussetzungen läuft es sehr rund ab. Natürlich kann man das Asyl nicht mit einem TH in Deutschland vergleichen. Nachdem wir zurück waren aus dem Asyl haben wir – wie jeden Tag – brainstorming betrieben und Ideen, die uns während des Besuchs auffielen, notiert.
Dienstagmorgen waren wir dann um 8 Uhr im Asyl und wurden von Diana und Daniela eingewiesen. In jedem Zwinger ist ein Rüde und 1-3 Hündinnen. Oberstes Gesetz lautet: Immer nur einen Zwinger pro Abschnitt (es gibt 5) öffnen. Die Hunde werden rausgelassen, man reinigt die Trinknäpfe, füllt sie mit frischem Wasser, reinigt den Zwinger, füttert die Hunde draussen im Auslauf und anschließend gehen sie wieder in den Zwinger. Das dauert im Schnitt pro Zwinger 15-20 Minuten. Dienstags läuft es noch etwas anders, denn Diana und Daniela gehen mit den Hunden ein Stück in den Wald. Und danach bekommen sie erst ihr Futter und gehen zurück in den Zwinger. Dadurch dauert natürlich alles etwas länger.
Auch der Auslauf vor den Zwingerreihen wird zwischendurch immer gereinigt. Manche Hunde halten ihren Zwinger sauber und lösen sich sofort, wenn sich die Zwingertür öffnet. Bei anderen sehen die Zwinger dementsprechend aus. Sie kommen ja auch nur 1 Mal innerhalb von 24 Stunden dort raus. Es waren Zwinger dabei, bei denen man erstmal tief Luft geholt hat, bevor man die Tür geöffnet hat. Weil einfach auch sehr imposante und große Hunde darin saßen. Z.B. Bago und seine 3 Mädels. Aber alle, wirklich alle Hunde waren total lieb. Die Meisten haben sich immer noch ihre Streicheleinheiten abgeholt und es genossen, wenn man sie mal durchgeknuddelt hat. Bei 1-2 Hunden hatten wir das Problem, dass sie nicht so einfach in ihren Zwinger zurück wollten. Dann hat man eine Leine geholt, sie angeleint und alles war gut.
Dieser Ablauf wiederholt sich dort Tag für Tag – nur mit anderen Freiwilligen. Vor diesen Helfern haben wir allergrößten Respekt, denn es ist wirklich körperlich harte Arbeit, die dort zu leisten ist.
Am frühen Vormittag kam plötzlich Daniela und meinte, es wären 2 neue Welpen da. Ein deutsches Paar hätte 3 Welpen auf der Straße gefunden und sie vorbeigebracht. Den 3. würden sie gerne behalten. Und so saßen 2 Hundemädels mit vielen Kletten im Fell im Welpenhaus bei den anderen. Allerdings waren sie schon sehr selbstbewusst und da sie zu zweit waren auch nicht sehr ängstlich. Wir haben uns die Mäuse kurz angeschaut und dann sind wir zurück an die Arbeit gegangen.
2-3 Stunden später ist dann das deutsche Paar erneut aufgetaucht. Sie waren mit dem 3. Welpen, einem kleinen Rüden, beim TA und der meinte, dass er bereits 6 Monate alt sei. Somit stand für die Beiden fest, dass man ihm ja nichts mehr beibringen könnte und ausserdem habe sich der kleine Mann gewehrt und die Frau in den Finger gezwickt. Das ging natürlich gar nicht und so musste diese süße Bestie wieder weg. Ist aber bestimmt auch besser so, auch wenn es für das Asyl mittlerweile eng wird im Welpenhaus. Über Einreisebestimmungen, Gesetze usw. waren sie sowieso nicht informiert. Beim Thema Tollwut haben sie gefragt, wieviel Hunde denn im Asyl die Tollwut hätten. (??????)
Der Mittwoch lief genau wie der Dienstag ab…..viel Arbeit. Auch hier ein Neuzugang, ein kleiner Rüde den sein Besitzer abgeben musste, weil er (angeblich) nach Deutschland geht um zu arbeiten und der Vermieter natürlich keinen Hund duldet. Zdenka hat lange mit ihm diskutiert, aber letztendlich nahm sie die Leine in die Hand und schon war der Ex-Besitzer weg. Nach ein paar Metern hat sich der Hund noch einmal umgedreht, das war aber vergeblich.
Eigentlich wollten wir Donnerstag mal ein paar Tierläden wegen Preisen durchstöbern. Aber als wir hörten, dass nur 2 Volontäre da seien haben wir uns spontan dazu entschieden, doch wieder mitanzupacken. In der Nacht zu Donnerstag fing es an zu regnen und zu gewittern und so haben wir das Asyl auch mal in diesem Wetter kennengelernt. Die Pfützen standen in den Ausläufen, aber als es aufgehört hatte zu regnen, lief das Wasser auch relativ schnell wieder ab.
Alles in allem können wir Jedem nur empfehlen, dort ein paar Tage zu verbringen und mit anzupacken. Das System, nach dem gearbeitet wird, ist gut durchdacht. Jeder hat „seinen“ Wochentag. So arbeiten die Volontäre (Freiwillige – ohne Bezahlung) an je einem Tag in der Woche im Asyl. D.h. aber auch mindestens 8 Stunden. Z.B. Maric montags, Daniela dienstags, Zdenka mittwochs, usw.
Wir ziehen den Hut vor dem Engagement und versuchen nun viele Ideen, die wir bereits mit Zdenka besprochen haben, umzusetzen.
Hier ein paar Fotos: